Thingplatz war eine Form des Freilufttheaters, die von den Nationalsozialisten während des Dritten Reiches in Deutschland eingeführt wurde. Der Begriff "Thing" stammt aus dem germanischen Kulturkreis und bezeichnete eine Versammlung von Germanen zur Beratung und Entscheidungsfindung.
Die Thingplätze wurden in verschiedenen Städten und ländlichen Gebieten errichtet und sollten als Veranstaltungsort für massenhafte Aufführungen von nationalsozialistischen Propagandastücken dienen. Sie waren meist als Rundbühnen angelegt und hatten eine erhöhte Tribüne für die Zuschauer. Die Zuschauerzahl konnte bis zu 20.000 Menschen betragen.
Die Thingplätze waren Teil der nationalsozialistischen Bemühungen, Kunst und Kultur zu kontrollieren und für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Sie wurden als Mittel zur Volksbildung und zur Verbreitung nationalistischer und rassistischer Ideologien genutzt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Thingplätze in Deutschland größtenteils nicht weiter genutzt oder abgerissen. Einige wurden später für andere Zwecke umgebaut, während andere verfallen sind oder als Erinnerungsorte bewahrt werden.
Heute erinnern nur noch wenige Überreste der Thingplätze an diese dunkle Periode der deutschen Geschichte. Sie dienen meist als Denkmäler oder Erinnerungsorte, um an die nationalsozialistische Propaganda und die Missbrauch von Kunst und Kultur zu erinnern.
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